Goldbach und das Wetter bleibt eine unendliche Geschichte.
Während sich am Samstag gegen Abend schon deutlich abzeichnete, dass die aufkommende graue Wolkenfront nichts Gutes im Sinn hatte, blieb es bis zum frühen Morgen am Sonntag doch recht angenehm. Die meisten der Piloten, die am Samstag ihre Rennen schon gefahren hatten, waren heilfroh nicht mehr an den Start zu müssen, als Petrus morgens gegen 6:30 Uhr seine Schleusen öffnete.
Binnen Sekunden traten heftige Windböen auf, die Schilder, Plakataufsteller und sonstige Gegenstände wie trockenes Laub durch die Gegend wirbelten. Die Werbebanner rund um die Strecke wurden von den Brüstungen abgezogen wie Klebeband von der Rolle und flogen gelegentlich wie bunte Drachen durch die Lüfte.
Unmengen an Wasser prasselte auf Strecke, Mensch und Natur. Schnell bildeten sich an verschiedenen Stellen der Strecke die ersten tieferen Pfützen. Manch einer der gerade aus der Horizontalen auferstiegenen Quadiaten stand Stirn runzelnd am Rande der Piste und harrte der Dinge, die sich da abspielten. Zähneknirschend wurde überlegt, ob bei den herrschenden Bedingungen überhaupt zum Rennen angetreten werden sollte. Nicht unbedingt eine falsche Entscheidung für Piloten, die wussten, dass ihre Arbeitsgeräte schon unter gewöhnlichen Bedingungen nicht gerade über die besten thermischen Vorraussetzungen verfügten und deshalb mit matschverklebten und damit Luft undurchlässigen Kühlern schneller als gedacht, höllisch dampfend ihr Leben aushauchen konnten.
Bis zum Start der Vierradartisten legte sich der gröbste Teil dieser widrigen Umstände aber wieder und nicht wenige der Akteure fanden sich dann auch wie gewohnt am Start ein, obwohl es doch die eine oder andere Lücke im Starterfeld gab.
Aufgrund der gegebenen Streckenverhältnisse entschied man sich dann aber während des Rennens von Rennleiterseite aus, die übliche Fahrzeit von 90 auf 60 Minuten zu verkürzen, da aufgrund vieler Ausritte ein größerer Zeitrahmen für die Wiederherstellung der Piste für den nachfolgenden Lauf benötigt wurde. Trotz aller kurzfristiger Streckenänderungen vor dem Start der Quads, blieben dennoch mehr oder weniger Fahrer nicht immer auf dem offiziellen Teil der vorgegebenen Strecke, was aber zum Großteil einfach an den herrschenden Bodenverhältnissen lag.
Ein noch viel kürzeres Rennerlebnis erfuhren die Klassen W1 und W2 der Wild Childs. Pünktlich zum Rennen der Kleinen Racer hatte es erneut geregnet.
Während die 85er Piloten mit ihren etwas größeren Maschinchen noch ganz passabel zu recht kamen, hatten die kleinen 65er Piloten mehr als alle Hände voll zu tun, um auch nur einigermaßen vom Fleck zu kommen. Das Ende vom Lied war ein Abbruch des Rennens nach zwei erfolgreich gefahrenen Runden. Somit entfiel zwar die Wertung zur Meisterschaft für diesen Lauf, die Tagespokale wurden aber nach der Rangfolge von Runde zwei vergeben.
Lediglich der Lauf der Pre Seniors und Sport B Klasse konnte nach Wetterberuhigung über die vollen zwei Stunden gefahren werden. Aber auch hier hatte wieder einsetzender Regen die letzten beiden Runden zu einem Ritt an der Grenze des Machbaren werden lassen.
Weitere Regenfälle führten beim letzten Lauf des Tages bei den Profiklassen ebenfalls dazu, dass das Rennen auf 60 Minuten verkürzt werden musste. Nicht aber, weil die schnellen Jungs keine zwei Stunden unter solchen Bedingungen zurecht gekommen wären, sondern einzig und allein, weil das Sanitätspersonal meldete, nicht mehr alle Streckenabschnitte mit Erstversorgung bedienen zu können.
Unter diesen Umständen blieb der Rennleitung dann auch keine andere Wahl, als das Rennen nach besagten 60 Minuten vorzeitig abzubrechen. Direkt im Anschluss wurde dann zunächst die Siegerehrung der Pre Seniors und Sport B durchgeführt, da diese aufgrund der verkürzten Renndauer der Profiklasse organisationsbedingt etwas weiter nach hinten verschoben werden musste und im unmittelbaren Anschluss daran erfolgte dann noch als Tagesabschluss die Siegerehrung der Profiklasse, ehe es dann für die Mannen vom MSC Goldbach rund um Bernd Schmitt ans Aufräumen der Hinterlassenschaften von einem in jeder Hinsicht sehr abwechslungsreichen Motorsportwochenendes ging.
Schönen Urlaub, Hals und Beinbruch bis zum nächsten Race in Schefflenz!
Created by Baboons Press: Rudolf Schuler