Land unter in der Profi-Liga
In der Nacht von Samstag auf Sonntag fiel in Mühlhausen zwar erneut etwas Regen, der aber gerade mal dafür sorgte, dass die Strecke am Morgen für die Vierradfraktion der GCC-Serie als ideal bezeichnet werden konnte. Auch der Himmel verhieß bestes Wetter für den kommenden Tag. Obwohl der Wetterbericht ein Regenrisiko von 70% suggerierte, gingen die meisten anwesenden, Zuschauer wie Akteure wohl eher davon aus, dass diese Prognose für Mühlhausen nicht zutreffen sollte, doch weit gefehlt. Dazu jedoch weiter unten mehr.
Staunen stellte sich aber auch schon an der Startaufstellung bei den Pro´s ein, denn ausgerechnet Maximilian Freund, der haushohe Meisterschaftsfavorit, erschien zu spät an der Startaufstellung und musste deshalb von ganz hinten starten. Wie sich kurz danach herausstellte, war das zu spät kommen von Max gewollt. Beim Training in der vergangenen Woche hatte sich Max einen Kreuzbandriss zugezogen und konnte nur sitzend starten, nicht wie sonst in der GCC-Serie üblich, nach Le Mans-Manier.
Da in Mühlhausen die kürzeste Strecke der ganzen Saison zu fahren ist, starteten die XC Sport Quad –Piloten gemeinsam mit den XC Pro´s und kurz danach die XC ATV´s mit wenigen Sekunden Abstand.
Am besten weg am Start kam Frank Geiling vom STW-Polaris Racing Team, dicht gefolgt von Kevin Riestenbieter vom RMX-Racing Team, der dieses Mal ohne Startprobleme erfolgreich und schnell ins Rennen ging.
An dritter Stelle unterwegs war Sandy Schulze vom Quad X Berlin / MC Veilsdorf. Bei den Quad Sport Piloten mischte sich Heiko Uhlich vom MSC Schefflenz im Michel´s Quad-Racing-Team schon auf den ersten hundert Metern der langen Gerade in die Phalanx der Pro´s ein. Weitere zehn Meter zurück war Max Kotz vom Quadconnection Racing Team zwischen einigen Quad Pro Piloten als Zweiter der XC Sport Quad-Klasse unterwegs. Dahinter dann schon die erste deutliche Lücke im Feld , an deren Ende Mario Kuhn vom Quadfactory Kuhn Team das weitere Feld anführte.
Max Freund rollte als Letzter eher gemütlich dem Feld hinterher. Aufgrund seiner Verletzung war er nicht wirklich in der Lage zu attackieren. Mit Beendigung der ersten Runde stellte Max sein Yamaha –Quad in der Box auch schon wieder ab. Zu heftig waren die Schmerzen im lädierten Knie.
Sowohl Kevin Riestenbieter bei den Quad Pro´s wie auch Max Kotz bei den Quad Sport machten kräftig Druck und waren nach Ende von Runde 3 an die Spitze des Feldes vorgefahren. Bis ins Ziel ergaben sich bei den Quad Pro Piloten auf den ersten Plätzen keinerlei weitere Änderungen mehr.
Daniel Riestenbieter, ebenfalls vom RMX-Racing Team, anfangs auf Position 8 machte stets weiteren Boden gut, und lag am Ende auf einem respektablen 4. Gesamtrang.
Bei den XC-Quad Sport Piloten löste kurzzeitig Bernhard Welsau den an der Spitze fahrenden Max Kotz von dieser Position ab, die sich dieser ab kurzerhand wieder zurück eroberte. An die zweite Position gesellte sich in diesem Zusammenhang Franz Halder vom K&S Quad Beast Racing Team, die auch er bis ins Ziel nicht wieder abgab. Der ebenfalls in der Regel ganz vorne zu findende René Staab hatte in Mühlhausen wenig Glück. Nach schlechtem Start schied er im weiteren Verlauf des Rennens aus.
Die immer wieder auftretenden Startprobleme trafen dieses Mal Andre Sitzler vom MSC Schefflenz / Michel´s Quad-Racing Team in der Klasse der Quad Pro´s. Nur unter den letzten zehn Piloten des Feldes machte er sich auf die Verfolgung der Spitze. Am Ende reichte es dann immerhin noch für einen 7. Platz. Laut Aussagen von Andre wäre ohne dieses Malheur sicher ein Platz unter den ersten drei drin gewesen, denn alle anderen Voraussetzungen waren nahezu optimal.
Am Ende standen in beiden Klassen folgende Ergebnisse zu Buche.
XC Quad Pro:
1. Kevin Riestenbieter, 2. Frank Geiling, 3. Richart Schmidt, 4. Daniel Riestenbieter, 5. Ralf Pabst, 6. André Nowoisky, 7. Andre Sitzler, 8. Sandy Schulze, 9. Andy Lucke, 10. Andreas Rosenlöcher
XC Quad Sport:
1. Max Kotz, 2. Franz Halder, 3. Alexander Vogt, 4. Florian Meier, 5. Bernhard Welslau, 6. Heiko Uhlich, 7. Richard Zimmermann, 8. Peter Weidenmann, 9. Mario Kuhn, 10. Andreas Wallstein.
Bei den ATV´s spielten zunächst einmal mehr die CanAm´s vom CanAm Werksteam Germany Twood Team Parthen, pilotiert von Dirk Peter und Michael Krambehr die erste Geige im Rennverlauf. Doch in Mühlhausen ausnahmsweise Krambehr vor Peter. Auf Position 3 in Lauerstellung Nico Wiesel, ebenfalls im Twood Team Parthen, jedoch auf einem Yamaha-ATV.
Gegen Ende des Rennens übernahm dann allerdings Nico Wiesel auf seiner Yamaha das Zepter in der ATV-Klasse und gab diese bis ins Ziel nicht mehr ab. Dirk Peter ereilte in der zweiten Rennhälfte ein Plattfuß im linken Hinterrad und raubte ihm damit jede Möglichkeit, noch einmal die Spitze attackieren zu können.
Der Endstand am Ende lautete schließlich:
1. Nico Wiesel, 2. Michael Krambehr, 3. Dirk Peter, 4. Björn Jonsson, 5. Max Thielicke, 6. Torsten Harz, 7. Harry Rusert, 8. Johann Rudi, 9. Michael Haag, 10. Peter Linné.
Mit dem Start der Klassen XC Sport A und Sport B kamen auch die ersten paar Regentropfen vom mittlerweile etwas ein gegrauten Himmel gefallen. Da dies aber nur sehr zaghaft war und nur wenige Minuten lange dauerte, stellte es keinerlei Beeinträchtigung für den anstehenden Lauf dar. Bei den zuerst startenden Piloten der Sport A-Klasse hatte Manuel Günster vom Schroth-Motorräder Team den besten Start. Mit einigen Metern Abstand folgten Ulli Spichal (Cycle-Service), Robin Graube (Gas Gas Kadelack) und Mario Dölz vom Team RMA-Offroadshop.
Nach nur 3 Runden hatte sich der schon in den letzten Rennen siegende Arne Mösch vom Team Parthen /MSC Rudolstadt auf die Position 1 gesetzt, nachdem er am Start nur als 6ter weg kam. Graube, hinter Spichal und Dölz nur noch auf Rang 4, Günster noch einen Platz dahinter. Wenige Runden später wendete sich das Blatt erneut. Graube konnte wieder ganz nach vorne fahren, Mösch auf zwei und Spichal mit Rang 3. Dölz war nur noch Neunter und Günster sogar nur noch auf Position 13. Mösch holte sich im weiteren Verlauf jedoch seine Führungsposition zurück und gab diese bis ins Ziel nicht wieder ab. Graube blieb ebenfalls bis ins Ziel auf der dahinter liegenden Position. Markus Tolksdorf vom Team Parthen, anfänglich auf Position 6 fuhr zunächst einen Platz nach vorne, um dann gegen Mitte des Rennens noch einmal zuzulegen und am Ende mit Platz 3 belohnt zu werden.
Endstand nach 120 gefahrenen Minuten:
1. Arne Mösch, 2. Robin Graube, 3. Markus Tolksdorf, 4. Kevin Romschinski, 5. Martin Klöckner, 6. Christian Sturm, 7. Ulli Spichal, 8. Riccardo Köpping, 9. Paul Borzel, 10. Stefan Weingarten
In der B-Liga unterstrich einmal mehr Marco Pfeiffer vom MRS-Racing Team / MSC Wieslauftal seine derzeitige Überlegenheit in dieser Klasse. Kurz nach dem Start musste er zwar erst mal für einige Runden seine Führung an Jonas Bezold vom Team JeNoTec / Motostuff / MSC Fränk. Schweiz abgeben, holte sich diese aber nach etwas mehr als der Hälfte zurück und fuhr danach ungefährdet einem neuerlichen Klassensieg entgegen. Maik Thumser vom KTM Team Jokobi /MX-Point.de nahm die Sache wesentlich konstanter in Angriff. Er begann das Rennen auf Position 3, hielt diese in den nächsten 18 gefahrenen Runden bei und ging in den letzten beiden Runden noch nach vorne auf Platz 2. Jonas Bezold verlor in diesen beiden Runden noch 2 Plätze und ging hinter Martin Haeusner vom RS-Racing Team als 4ter durchs Mühlhausener Ziel.
Endstand der Klasse nach 21 Runden:
1. Marco Pfeiffer, 2. Maik Thumser, 3. Martin Haeusner, 4. Jonas Bezold, 5. Marcel Kößel, 6. Rene Schunke, 7. Thomas Ebertseder, 8. Danny Scarbata, 9. Andy Beyer, 10. Kai Markert.
Nach der üblichen Verkürzung der Strecke standen die Nachwuchsracer der Wild Child-Serie am Startplatz der Airtime Area Mühlhausen.
In Abwesenheit von Tim Apolle vom Team Hornik in der W2-Klasse hatten sich in Mühlhausen schon seine weiteren Kollegen ihre Chancen auf den Siegerpokal ausgerechnet. Oliver Kaas vom KTM Team Musch machte sich dann auch gleich am Start als Erster auf und davon. Doch auch Yannik Spachmüller (KTM Team Musch / MSC Eichenberg) und Paul Gehrlicher vom solaris Gehrlicher im ADAC-Team wollten da noch ein Wörtchen mit reden und klemmten sich hinter Kaas. Max Holfelder (1. AMC Zirndorf) und Nikolai Bocklandt vom Team Bräuer Motorradsport dahinter.
Nach Beendigung der 6. Runde hatte sich Thomas Binner, ein bisher in dieser Serie noch nicht in Aktion getretener Nachwuchscrosser auf seiner KTM an die Spitze des Feldes vorgearbeitet. Spachmüller, Kaas, Bocklandt und Holfelder auf den Plätzen dahinter. Mit rund 20 Sekunden Rückstand drehte Paul Gehrlicher seine Runden an 6ter Stelle liegend.
Auch in den folgenden Runden fanden die Routiniers Spachmüller, Kaas und Holfelder keinen Weg am schnellen Thomas Binner vorbei. Nur Nikolai Bocklandt hatte wesentlich an Boden verloren. Lediglich noch an 30igster Position liegend, wurde er bei der Durchfahrt durch die Zählstelle registriert. Dadurch rückten Holfelder und Gehrlicher jeweils um einen Platz nach vorne.
Bei den W1-Piloten gab es vom ersten Meter an eine klare Rollenverteilung. Im gesamten Rennverlauf änderte sich vom Start bis ins Ziel an den ersten 8 Positionen kein einziger Platz. Tom Oster vom Junior Team ADAC Mittelrhein / MSF Winningen erneut mal wieder vorne weg. Dahinter Niclas Flemmerer vom MSC Berching auf der Zwei. Ronny Wirth beanspruchte Position 3 für sich, während Florian Doms vom Bräuer-Motorradsport Team und Paul Diederich (succes-is-together.de/ADAC Mittelrhein Juniorteam) die Plätze 4 und 5 ihr Eigen nannten. Auf dem 6. Platz folgte Leon Dörzbacher vom MSC Reicholzheim im Team You & Me.
Die Plätze 7 und 8 gingen schließlich an Noah Wenz vom MSV Lahnberge und Alessandro Buchta.
Fynn Schwab (Junior Team ADAC Mittelrhein / MSF Winningen) konnte sich im Verlauf des Rennens auf die Position 10 vorarbeiten und verwies damit Nico Dötsch vom Team Parthen auf den Platz 11. Zwischenzeitlich schob sich Horst Marvin vom gleichen Team wie Schwab auf die Position 9.
Endstand nach 40 Rennminuten wie folgt:
1. Tom Oster, 2. Niclas Flemmerer, 3. Ronny Wirth, 4. Florian Doms, 5. Paul Diederich, 6. Leon Dörzbacher, 7. Noah Wenz, 8. Alessandro Buchta, 9. Marvin Horst, 10. Fynn Schwab.
Im letzten Rennen des Tages sollten Verhältnisse auftreten, wie sie niemand vorher hätte auch nur annähernd voraus sagen können. Es zeichneten sich zwar mittlerweile einige graue Wolken am Himmel ab, dass es aber nach knapp der Hälfte des Rennens einen derartigen Wolkenbruch herauf beschwor, hätte im ganzen Starterfeld niemand vermutet. Unter noch trockenen Bedingungen und Sonnenschein gingen dann auch die Klassen XC Pro und XC Experts auf ihre zweistündige Reise. Vom ersten Meter an kontrollierte Simo Kirssi vom Team BMW Husqvarna Motorsport das Feld. Christian Weiß vom Team TM-Racing Germany sicherte sich Startposition 2. Pech hatte Stefan Svitko vom Team ZAP-Racing / KTM Jakobi. In der ersten Kurve musste er zu Boden und bis er sich im Pulk wieder aufrappeln konnte, war das gesamte Feld der XC Pro´s und XC Experts auf und davon. Von ganz hinten musste er die Verfolgung aufnehmen. Am Ende von Runde zwei lag dann Kirssi vor dem erst siebzehnjährigen Chris Gundermann vom Team Yamaha Parthen. Dahinter Samuli Aro (KTM Sarholz Racing Team) vor Christian Weiß und Mikael Musquin vom Touratech Racing Team. Erneut hatte Svitko zu Beginn von Runde 3 in der Baumstammsektion vom Motorrad müssen, obwohl er sich in den zwei Runden zuvor schon durchs komplette Feld bis auf Position 8 durchgebrannt hatte.
Mit jeder weiteren Minute wurden die Wolken am Himmel bedrohlicher, ehe ein Unwetter über der Strecke niederging, das alles regelrecht Land unter gehen ließ. Doch nach wie vor kontrollierte Simo Kirssi souverän das Feld, eher er nach einem leichten Sturz den nachfolgenden Samuli Aro passieren lassen musste. Beim Versuch zu kontern versenkte Kirssi seine BMW erneut in einem Wasserloch, welches die BMW mit absterbendem Motor quittierte. Danach war die BMW nicht wieder zum Leben zu erwecken. Da es kurz vor der Box war, schob Kirssi die BMW die letzten 50m bis zur Zählstelle, ehe man ihm signalisierte, dass das Rennen nach dieser Runde abgewunken werden würde, da keine medizinische Hilfe mehr an der Strecke gewährleistet werden konnte. Bevor Kirssi die Zählstelle zu Fuß passierte, schlüpfte Gundermann noch an ihm vorbei. Position 3 reichte Kirssi allerdings zum Gewinn des German Cross Country Meisterschaftstitels.
Endstand:
1. Samuli Aro, 2. Chris Gundermann, 3. Simo Kirssi, 4. Christian Weiß, 5. Steffen Albrecht, 6. Stefan Svitko, 7. Marco Straubel, 8. Mikael Musquin, 9. Martin Schneider, 10. Andreas Schulz
Bei den Experts hatte zunächst Michael Herrmann vom Team Zupin-Husqvarna die Nase vorne, gefolgt von Derrick Görner vom Husaberg Deutschland / Team Engel. Kevin Zdon vom Cross Team Böde war der Dritte im Bunde als die Zählstelle nach Runde zwei passiert wurde. Auf den weiteren Plätzen Hannes Richter (Pfeil Kawasaki Youngster Team) und Ralf Scheidhauer (Enduro Fleischer / MC mittleres Erzgebirge).
Dann traf es ebenso wie die Pro´s auch die Experts mit unvorstellbaren Wassermassen von oben.
Mit dem Regen weniger gut zurecht kam Michael Herrmann und fiel deshalb bis auf Position 6 zurück. Derrik Görner und Kevin Zdon hatten ab sofort das Sagen in den zum Teil knietiefen Pfützen der Strecke. Dazu gesellte sich Lars Reuther vom DMSB-KTM-Kosak-MX-Juniorteam auf Position 3. Platz 4 und 5 beanspruchten Hannes Richter und Daniel Weiß vom TM- Germany Racing Team für sich.
Mit dem vorzeitigen Abwinken ergab sich bei den Experts folgende Reihenfolge im Ziel:
1. Derrick Görner, 2. Kevin Zdon, 3. Lars Reuther, 4. Hannes Richter, 5. Daniel Weiß, 6. Michael Herrmann, 7. Manolito Welink, 8. Philipp Storz, 9. Walter Feichtlinger-Mühlbauer, 10. Jens Schreiber