Nachdem es am Sonntagmorgen gegen 6:30 Uhr aufs heftigste angefangen hatte zu regnen, sahen einige Fahrer der Quadklassen ziemlich düster drein. Wusste man doch nur zu gut, dass unter solchen Umständen die Goldbacher Strecke mit zu den schwierigsten Kursen der German Cross Country Serie gezählt werden durfte. Jeder der Quadakteure hoffte insgeheim, dass bis zum späteren Start die Strecke wieder abtrocknen würde. Aber weit gefehlt, denn es setzte nach kurzen Pausen immer wieder neuer Regen ein und machte die Bodenverhältnisse zunehmend schwieriger.
Von Veranstalterseite setzte man deshalb zunächst einmal die ATV-Piloten ausnahmsweise vor das Feld der XC Quad Pro´s und Quad Sport. Diese sollten aufgrund ihres Allradantriebvorteils zunächst einmal den gröbsten Schlamm in den ersten Runden von der Strecke fegen. Zusätzlich hatten die Mannen des MSC Goldbach rund um Bernd Schmitt einige so gut wie unbefahrbare Streckenabschnitte für das anstehende Rennen des Kurses durch Umbändern eliminiert. Mit einigem Abstand schickte man dann die anderen beiden Klassen hinterher.

Wie in den vergangenen Läufen hatte auch in Goldbach Dirk Peter (Can-Am Werksteam -twood-team -Parthen) schon an der ersten Ecke die Nase vor dem Rest des von hinten auflaufenden Feldes. An zweiter Position liegend umrundete Nico Wiesel der Teamkollege von Peter den großen Strohballen am Ende der Startgeraden, bevor es hinunter zum ersten 180° Turn ging. Jörg Thielicke (Twood team Parthen) folgte derweil Nico Wiesel auf dem Fuße auf Position drei, musste dabei aber so einige zusätzliche Kilogramm Goldbacher Schlamm als zusätzlichen Ballast mit auf die Strecke nehmen. Dieses Los teilten aber nahezu alle Piloten, die das Pech hatten nicht ganz vorne im Feld unterwegs gewesen zu sein. Um die weiteren Positionen im Feld der ATV´s rangelten derweil Sascha Dietz (Black Eagle Racing Team), Marko Jager (moto-sport.si) und Max Thielicke vom gleichen Team wie Jörg Thielicke.
Nach 7:10 Minuten kam Dirk Peter als Erster wieder von Runde eins zurück und passierte zum ersten Mal die Zählstelle der Goldbacher WM-Strecke. An die zweite Position hatte sich zwischenzeitlich der Slowene Marko Jager gesetzt, der nur sechs Sekunden langsamer unterwegs war als Dirk Peter davor. Zwischen dem dritten Jörg Thielicke und Jager klaffte dann allerdings schon eine kleine Lücke von 36 Sekunden, die dem Parthen-Mann auf den Slowenen fehlten. Dahinter wiederum mit nur einer Sekunde Abstand unterwegs, Nico Wiesel und Sascha Dietz.

Nach rund fünfzehn Minuten entschied man sich von Seiten der Rennleitung auf eine Verkürzung der Rennzeit von neunzig auf sechzig Minuten, da erneut einsetzender Regen die Bedingungen auf der Strecke abermals verschärfte. Zu diesem Zeitpunkt lag nach wie vor Dirk Peter vor Marko Jager an erster Stelle, während sich auf der dritten Position Nico Wiesel eingefunden hatte und damit Jörg Thielicke um einen Platz nach hinten verfrachtet hatte. In dieser Reihenfolge drehten die drei Piloten vorne eine Runde nach der anderen, wobei zwischenzeitlich Jager teilweise sogar schneller unterwegs war als Dirk Peter, ehe Jager aber kurz nach Ende von Runde acht mit versagender Technik die Segel im Feld der ATV´s streichen musste. Dasselbe Schicksal, allerdings schon zwei Runden früher ereilte auch Harry Rusert vom M&R- Quad-Racing-Team.
Kampflos erntete damit Nico Wiesel kurz vor Schluss die dritte Position im Feld vor dem ebenfalls nachrückenden Sascha Dietz auf dem vierten Platz.
Nur wenig später passierten Dirk Peter, Nico Wiesel und Sascha Dietz nach zehn gefahrenen Runden zum letzten Mal die Zählstelle hinter der Startgeraden und wurden wenige Meter dahinter von Lena mit der schwarz/weiß karierten Zielflagge ab gewunken. Die Plätze vier und fünf gingen unterdessen an Torsten Harz (Can Am Twood Team Parthen) und Max Thielicke.

Bei den XC Quad Pro´s standen in Goldbach wie schon berichtet, außer den derzeit in der Meisterschaft führenden Andre Sitzler (MSC Schefflenz/Michel´s Quad Racing Team) und Sandy Schulze (Quad X Berlin/MC-Veilsdorf) auch wieder die dem erfahrenen Beobachter bestens bekannten Piloten Kevin Riestenbieter (Team RMX-Racing) und Max Freund (Team Quad Briel) im Feld. Zusätzlich angetreten zum Start in Goldbach war aber auch noch der slowenische GCC-Fahrer Miha Spindler, der sowohl erfolgreich am Erzberg Rodeo 2011 als auch an den Red Bull Romaniacs teilgenommen hatte und darüber hinaus im letzten Jahr kroatischer Meister innerhalb der Quadklasse wurde.

Mit Stefan Schreiber war ein weiterer Fahrer bei den Quad Pro´s im Starterfeld auszumachen, der bisher in dieser Serie noch nicht weiter in Erscheinung getreten war.
Der Start verlief danach für einige der Darsteller jedoch völlig anders als erwartet. Während Sandy Schulze als Erster am Ende der Startgeraden in größerem Bogen um den als Streckenbegrenzung liegenden Strohballen bog, nahm die an zweiter Position liegende Sina Willmann eine etwas engere Linie und ließ auf der folgenden kurzen Geraden Sandy Schulze schon einmal hinter sich. Auch Kevin Riestenbieter nutze diese Ecke dazu aus, um sich hinter Sandy Schulze auf Position drei, aber noch vor Miha Spindler und Richart Schmidt (RMX-Racing)ins Feld einzuordnen.

Ganz und gar nicht klappte es dagegen bei Andre Sitzler, dem derzeit Führenden der Meisterschaft und Max Freund, der ebenfalls mit besten Chancen auf den Meisterschaftstitel unterwegs war, sofern die restliche Saison planmäßig verlaufen sollte und zuletzt noch Stefan Schreiber. Alle drei hatten mehr oder weniger Probleme, ihre Gefährte in Gang zu kriegen und mussten deshalb als Letzte dem enteilten Feld hinterher hetzen.
Miha Spindler war dann auch der einzigste Pilot im Feld der Pro´s, der mit 7:56 Minuten in der ersten Runde unter der acht Minuten Marke blieb, was bedeutete, immer noch knappe fünfzig Sekunden langsamer als Dirk Peter bei den ATV´s gewesen zu sein. An zweiter Stelle lag Riestenbieter, als dieser das erste Mal an die Zählstelle passierte. Derweil hatte sich Stefan Schreiber schon bis an die dritte Stelle nach vorne geschoben und Sandy Schulze damit auf Position vier im Feld verwiesen.

Nach rund fünfzehn Minuten Rennzeit schnappte sich Riestenbieter den vor ihm fahrenden Schreiber auf Position zwei und begab sich von nun auf die Verfolgung Spindlers. Trotz aller Energie, die Riestenbieter in dieses Vorhaben steckte ging der Plan letztendlich doch nicht auf. Eher das Gegenteil war der Fall, denn kurz vor Ende des Rennens ging sogar der anfangs schon überholte Schreiber wieder an Kevin Riestenbieter vorbei.
Andre Sitzler machte währenddessen sukzessive Platz um Platz im Feld gut, ehe er sich nach etwas mehr als 20 Minuten an Sandy Schulze vorbei presste und damit die fünfte Position im Rennen beanspruchte. Mehr war allerdings für den sympathischen Schefflenzer an diesem Tag dann doch nicht mehr drin.
Die beiden Damen im Feld der Pro´s, Sina und Denise Willmann rangierten derweil im von Männern dominierten Quadzirkus auf den Rängen neun und elf, ehe sie dann am Ende aber noch auf den siebten und neunten Platz nach vorne rückten.

Ungeachtet der sich abspielenden Dinge schob sich Max Freund unauffällig aber stetig in der Rangliste nach vorne. Lohn der Mühen war am Ende Platz vier hinter Spindler, Schreiber und Riestenbieter. Dahinter Sitzler und Schulze, die damit weiterhin erfolgreich die Meisterschaft in Sachen Meistertitel vor Freund und Riestenbieter anführen, allerdings noch ein Streichergebnis einzuplanen haben, während sich Freund und Riestenbieter dagegen keines mehr erlauben dürften.
Rang acht und zehn zwischen bzw. hinter den beiden Damen ging schlussendlich an Franz Halder (K&S Quad Racing) und Richart Schmidt, vor Heiko Uhlich (MSC Schefflenz / Michel´s Quad Racing Team) auf Rang elf mit neun gefahrenen Runden und damit einer weniger als die ersten zehn dieser Klasse.

In der Klasse Quad Sport hatte Marco Braasch im gleichen Team wie Max Freund (Team Quad Briel) fahrend vorm Rennen in Goldbach, diesen nach den Einstellungen seines Arbeitsgerätes befragt.
Max nahm sich daraufhin kurzerhand Marcos Quad zur Brust, schraubte hier und da ein wenig, änderte dies und das und gab auf Marcos Frage, ob das denn passen würde, lapidar die Antwort…. passt schon.
Dass dem so war, konnte man in Goldbach in feinster Form erleben. Hatte doch Marco vom perfekten Start bis zum Start-Ziel-Sieg ein tadelloses Rennen unter den zugegeben schwierigen Bedingungen an den Tag gelegt. Auch nach dem Rennen war Marco noch sichtlich vom immens verbesserten Fahrverhalten seines nicht wieder zu erkennenden Arbeitsgerätes angetan.
Einen auf der Startgeraden noch besseren Start als Marco Braasch hatte wie auch schon in Mernes Ralf Walter vom MSC Schefflenz / Michel´s Quad Racing Team / MSC Rosenberg. Lediglich der Umstand, dass Walter eine etwas weitere Linie um den Strohballen wählte, gab Braasch die Möglichkeit, innen vorbei zu schlüpfen. Hinter Braasch und Walter kämpften Frank Jürgens (MPS Racing / Quad Briel) und Yvonne Röhrl (KTM Dechant) schon verbissen um den dritten Platz im Feld. Einen äußerst bescheidenen Start hatte dagegen der bisher haushoch führende Meisterschaftsfavorit Udo Bauerfeind vom RMX Racing Team. Mit haltlos durchdrehenden Rädern kam er einfach nicht ordentlich vom Start weg und musste sich deshalb ganz hinten im Feld einreihen. Mitnichten eine Menge Arbeit, die sich der RMX-Pilot damit einhandelte und das noch dazu bei einer verkürzten Renndauer von nur sechzig Minuten.

Mit mehr als deutlichem Abstand kam denn auch Marco Braasch aus seiner ersten Runde wieder zurück. An die zweite Stelle hatte sich Marcel Al-Houli (Quadshop Altenstadt Racing) vorgearbeitet, dabei aber schon zweiundzwanzig Sekunden auf Braasch eingebüßt.
Auf Rang drei beendete die einzige, aber in dieser Saison bisher bestens in Erscheinung getretene Yvonne Röhrl ihre erste Runde in Goldbach mit einer Zeit von 10:18 Minuten. Mit nur vier Sekunden Abstand zu Röhrl passierte Ralf Walter das erste Mal die Zählstelle und lag damit eindeutig noch in Schlagdistanz zur schnellen Dame vor ihm. Auf den weiteren Plätzen dahinter Dominik Weckert (Team Schnell müd & MC Mengerskirchen e.V.) und Frank Jürgens.
Während Braasch und Röhrl lange Zeit das Rennen an der Front bestimmten, kämpfte sich Udo Bauerfeind Platz um Platz nach vorne. Nach 20 Minuten lag er dann zunächst auf Platz vierzehn, um zehn Minuten später schon auf Rang acht die Zählstelle zu passieren. Eine schnelle Rennrunde nach der anderen legte der RMX-Team Pilot auf den Goldbacher Track.
Nach ¾ der Renndistanz hatte sich Frank Jürgens die zweite Position von Yvonne Röhrl eingeheimst, während Bauerfeind sich nun schon hinter Frau Röhrl auf Position vier eingefunden hatte.
In der nun noch verbleibenden Viertelstunde bis Rennende blieb aber auch Yvonne Röhrl nicht erspart, den schnellen Bauerfeind passieren lassen zu müssen.
Wie viel Zeit Marco Braasch im Rennen gut gemacht hatte zeigte sich in der letzten Runde noch kurz vorm Ziel. Ein sich festgefahrener Pilot zwang Braasch und auch Uhlich zu einer fast zweiminütigen Pause, ehe das steckengebliebene Gefährt wieder flott gemacht werden konnte und Braasch als auch Uhlich ihre Fahrt fortsetzen konnten.
Die weiteren Plätze nach der Zieldurchfahrt lauteten unterdessen David Zeiske vor Ralf Walter, Norbert Schatten (Shadow Quad Racing), Falko Straubmeier (MSC Walldorf Werra/ Team Parthen), Jörg Hecker und als letztem der Top-Ten Heiko Heinrich-Wiesel vom Team Quadevents.de/Quad Shop Altenstadt.

Für das zweite Rennen des Tages, den Läufen der Wild Childs verhieß das Wetter jedoch erneut nichts Gutes. Hatte es doch auch hier pünktlich zum Start wieder angefangen mehr als brauchbar zu regnen. Den besten Start unter diesen widrigen Bedingungen hatte in der Klasse W2 Yanik Spachmüller vom KTM Team Musch. Nahezu auf gleicher Höhe aber mit der etwas weiteren Linie in der ersten Kurve musste sich Luca Pepe Menger (Team Jakobi) auf dem folgenden Bergabstück hinter Spachmüller einordnen. Etwas zu heftig am Gasgriff drehte in der ersten Ecke Oliver Kaas an seiner KTM und betätigte sich folglich als Geisterfahrer im nachfolgenden Feld. Gekonnt drehte der junge Racer jedoch mitten im Feld eine blitzsaubere Pirouette und fand sich danach einige Plätze weiter hinten wieder in der richtigen Richtung im Feld fahrend, unterwegs. Durch dieses Ereignis konnte sich Scott Maar (Dippold Honda Racing) noch vor Chris Nitzschke (Körber Offroad Racing(MSC Schefflenz) die dritte Position im Feld erobern.

Nach 2:52 Minuten passierte Spachmüller zum ersten Mal an der Front liegend die Zählstelle an der Strecke und begab sich damit in Runde zwei. Auf Rang zwei folgte derweil Oliver Kaas vor Cyril Genot, einem der jungen Belgier, die sich mit dem Team des mehrfachen Ex-Weltmeisters Joels Smets auch in diesem Jahr wieder ein Stelldichein in Goldbach gegeben hatten. Luca Pepe Menger folgte auf Position drei, gefolgt von Niclas Flemmerer im MSC Berching.
Noch während der zweiten Runde wurde das Rennen aufgrund von zahlreich hängengebliebenen Fahrern auf der Strecke vorzeitig abgebrochen und mit Stand zum Ende von Runde zwei mit Tageswertung, aber ohne Vergabe von Meisterschaftspunkten gewertet.
Die Klasse W2 gewann somit Yanik Spachmüller vor Oliver Kaas, Luca Pepe Menger, Cyril Genot, Niclas Flemmerer, Thomas van Em, Jordan Hugo (MSC Goldbach), Kurt Erbe (MSC Roitzsch Team Geitner), Noah Albertus (bischofrod-racing team) und als Zehnter Felici Giuseppe.
Wesentlich problematischer sollte sich die Sache für die Piloten der Klasse W2 gestalten. Ihre kleineren Maschinchen hatten gemeiner Weise noch deutlich mehr Schwierigkeiten auf solchen Bodenverhältnissen vorwärts zu kommen. Ronny Wirth und Tom Oster (MSF Winningen / Junior-Team ADAC Mittelrhein) kamen am Start noch am besten mit diesen Umständen zu recht. Fiete Klein vom gleichen Team wie Tom Oster musste allerdings schon hinter Turn eins Bekanntschaft mit Goldbachs Boden, besser gesagt Schlamm machen.
Die Runde eins beendete dann auch erwartungsgemäß der bisherige Favorit dieser Klasse, Tom Oster als Erster vor Ronny Wirth und Leon Dörzbacher (MSC Reicholzheim), während dahinter zwei weitere Teamkollegen von Tom Oster, nämlich Marvin Horst und Fynn Schwab unterwegs waren.
Am Ende von Runde zwei gestaltete sich der Zieleinlauf schließlich folgendermaßen:

Tom Oster vor Marvin Horst, beide im Team des MSF Winningen / Junior-Team ADAC Mittelrhein und Ronny Wirth. Auf den weiteren Plätzen Leon Dörzbacher, Fynn Schwab, Patrick Wehr (1. AMC Zirndorf/Team „KTM Dechant Racing“), Tizian Mey, Adrian Knoblich (MSC Arnstein/Team HMF Racing Würzburg), Fiete Klein und als Zehnter Nico Dötsch vom Team Motorradsport Parthen.
Created by Baboons Press: Rudolf Schuler