Immer mehr Teilnehmer am Start!
Waren im letzten Jahr die Starterfelder der Klassen XC Youngtimer und Twinshock noch nicht allzu gefüllt, so sah das in diesem Jahr beim Auftaktrennen in Walldorf/Werra schon wesentlich anders aus. Immerhin hatten in jeder der beiden Klassen zwölf Teilnehmer ihre zum Teil schon recht betagten Maschinen an den Start geschoben.
Ebenfalls wieder mit dabei, der Lokalmatador Sandro Lemuth auf der schon im letzten Jahr eingesetzten 500er Husqvarna. Auch andere bekannte Namen wie Hans Peter Hempfling, Ingo Piwitt, Swen Schiller und Willi Bräuer waren wieder mit von der Partie. Dass Willi Bräuer als dienstältester Pilot dabei schon mehr als siebzig Lenze zählt, sei an dieser Stelle nur der Vollständigkeit halber erwähnt.
Auch aus wettertechnischer Hinsicht hatte Walldorf in diesem Jahr nur das Beste zu bieten. Zumindest musste man schon sehr gründlich überlegen, um herauszufinden, wann auf der Traditionsstrecke „Am Döring“ solches Wetter zu einem Renn-Wochenende geherrscht hatte, an dem es weder geregnet noch so wenig gestaubt hatte.
Lauf 1: Beim anschließenden Start der Youngtimer-Klasse ließ es sich Sandro Lemuth, der schon letztes Jahr nur von der Technik immer wieder eingebremst wurde, nicht nehmen, denselben für sich zu entscheiden.
Dahinter reihten sich Gerd Peter Bartels und Tilo Juch auf einer Suzuki DR350 bzw. Yamaha YZ 125 ein. Sandro Lemuth lies vom ersten Meter an, keine Unklarheit darüber aufkommen, das vierzig minütige Rennen gleich mal mit einem Start-Ziel-Sieg beenden zu wollen, während Oliver Halfmann seine 250er Aprilia noch innerhalb der ersten Runde auf den zweiten Platz bugsierte und diesen ebenfalls bis zum Ende des Rennens nicht mehr abzugeben gedachte. Selbiges tat einen Platz dahinter Ingo Piwitt auf einer weiteren Aprilia. Roberto Scarbatta benötigte mit seiner CR 250 knappe zwei Runden, ehe er Christoph Stegner (KTM LC4 600) vom anfänglichen vierten Platz verdrängen konnte.
Bei dieser Aktion nutzten auch Sascha Bartels (Honda XR400) und Hans Peter Hempfling (KTM GS250) die Gunst der Stunde und zogen ebenfalls an Christoph Stegner vorbei. Thomas Huber hielt sich aus all dem heraus und beendete das Rennen so wie er es begann, auf dem achten Platz vor Gerd Peter Barthels, der während der vierzig Minuten zunehmend an Boden verloren hatte. Bedingt durch den vorzeitigen Ausfall von Tilo Juch in der vierten Runde übernahm Johanna Gärber fortan den zehnten Rang und gab diesen ebenfalls bis zur Zieldurchfahrt nicht mehr aus der Hand.
Bei den Twinshock-Treibern übernahm zunächst Sidney Schmitt auf der Kramer die Spitze des Feldes, während Tobias Brand (Suzuki RM 125) und Uwe Bongo Hildebrandt (SWM 790) nahezu gleichauf folgten. Erst danach kam der letztjährige Meisterschaftszweite Swen Schiller, ebenfalls auf einer SWM fahrend, ins Blickfeld des Publikums. Noch innerhalb der ersten Runde übernahm Swen Schiller die Führung von Sidney Schmitt und gab diese bis ins Ziel nicht mehr ab.
Auch am zweiten Platz hatte Sidney Schmitt nicht lange Freude, da er diesen kurze Zeit später an Hansi Patutschnick auf der wild kreischenden achtziger Sachs abtreten musste. Jens Ziegenhain dahinter holte Meter für Meter auf Hansi Patutschnick auf, ehe er diesen in der fünften Runde hinter sich lassen konnte.
Tobias Brandt, der wie Jens Ziegenhain ständig Boden gut gemacht hatte übernahm in der vorletzten Runde den vierten Platz von Sidney Schmitt und Uwe Bongo Hildebrandt, während Otto Gierlich (KTM GS420) durchweg auf dem siebten Rang liegend, sein Rennen gestaltete. Dahinter verlief im selben Schema das Rennen von Jochen Hartan (SWM GS347), Willi Bräuer (Husqvarna CR250) und Jens-Uwe Ossig auf der knallroten 250er GS-Maico.
Lauf 2: Im zweiten Lauf des Tages hatte Gerd Müller (Team Motorradreifen Direkt.de) am schnellsten die erste Ecke nach dem Start erreicht. Dahinter folgten zunächst Jörg Steenbock (Husqvarna XCC-Team), Jürgen Krause (MSC Pfungstadt) und Titelverteidiger Jörg Albrecht vom MSC Schefflenz auf der 300er Zweitakt-Beta. Nach der ersten Runde gestalltete sich das Rennen an der Front nach alt bekannter Manier, da Jörg Albrecht erneut seiner Favoritenrolle gerecht wurde und die Führung vor Jörg Steenbock und Gerd Müller übernommen hatte.
Helfried Höfer (MSTC-Gembdental Team Hornik) und Lutz Stiebritz (Parthen Powersports) mussten nach einer weiteren Runde erst einmal Andreas Mosert (KTM Team Musch / ADAC Pfalz) den Vortritt und damit Platz vier überlassen. Lokalmatador Frank Storz (MSC Walldorf) hatte in der zweiten Runde den siebten Platz vor seinen Widersachern Ulf Rochna East-West-Racing), Ole Fleischer (Enduro Fleischer / MC MEK) und Rainer Maar vom KMP Racing Team übernommen. Nahezu unverändert unter den ersten zehn Piloten verliefen die folgenden drei Runden. Lediglich Gerd Müller hatte kurz zuvor Jörg Steenbock vom zweiten Rang verdrängt und Bernd Oppenländer übernahm während der fünften Runde erstmals den zehnten Platz von Rainer Maar. Frank Storz benötigte im Anschluss nur wenige Kurven zusätzlich, um am Vordermann Helfried Höfer vorbei zu ziehen.
Da unmittelbar danach die meisten Piloten in die Box zum Tanken mussten, lautete die Reihenfolge vorne immer noch Jörg Albrecht vor Gerd Müller und Andreas Mosert, da Jörg Steenbock das Rennen bereits vorzeitig beendet hatte und Helfried Höfer, der jetzt wieder vor Frank Storz und Lutz Stiebritz weilte, mächtig Druck gemacht hatte. Ulf Rochna rangierte weiterhin auf Platz sieben, während sich Bernd Oppenländer vor Ole Fleischer und Günther Fluhrer (AMC Bad Windsheim / Yamaha Team Kolb) gesetzt hatte.
Ab diesem Zeitpunkt waren die Verhältnisse im Rennen der Super Seniors so gut wie geklärt. Lediglich Ole Fleischer konnte drei Runden vor Schluss noch auf den achten Platz vorfahren und damit Bernd Oppenländer und Günther Fluhrer auf die Plätze neun und zehn verweisen.
Gerd Müller, der bis zur drittletzten Runde auf dem zweiten Platz lag, verlor schlagartig einiges an Boden, wurde in der vorletzten Runde nur noch auf dem fünften Platz hinter Jörg Albrecht, Andreas Mosert, Helfried Höfer und Frank Storz geführt und fiel noch in der letzten Runde ganz aus den TopTen heraus, wodurch Ulf Rochna, Ole Fleischer und Bernd Oppenländer auf die Plätze sechs, sieben und acht nachrücken konnten. Zur selben Zeit verdrängte Bill Buckley (MSC Wüsten) seinen Kontrahenten Günter Fluhrer noch vom neunten Platz, ehe es das letzte Mal über die Ziellinie ging.
In der Gästeklasse standen sage und schreibe 123 Teilnehmer am Start. Am besten weg kamen dabei Steffen Halbich (Team Jakobi Motorradsport), Jörn Guckuck (Team Jakobi) und Nico Reif vom Team Johannes Bikes. Aufgrund der hohen Starterzahl und der leistungsmäßig großen Unterschiede im Fahrerfeld ging es in diesem Lauf natürlich recht turbulent zu, gerade zu Beginn des zweistündigen Rennens. Nico Reif übernahm also noch in der ersten Runde die Führung vor Kai Uebe (Schackaracko racing) und Michael Ritter.
Auf den weiteren Plätzen sortierten sich Jörn Guckuck, Tom Weber (Automarkt Immelborn) und Daniel Schimpl vom MSC Schefflenz im Team Körber Offroad Racing ein. Kurz nach Beendigung der ersten Runde fuhr Michael Richter (Kfz-Grohmann) auf den zweiten Platz vor und Markus Röhrig (Diller Powerparts) hatte sich zwischenzeitlich von weiter hinten kommend, den fünften Platz vor Maik Grosser (Grosser-Tuning), Jan Mosch (Team Mosch-Innenausbau) und Tom Weber geschnappt. Sein Teamkollege Walther Schneider hatte sich im selben Zeitraum Platz neun vor Mirco Rether zurecht gelegt. Kaum eine Runde weiter, hatten sich die Diller Powerparts-Kollegen Markus Röhrig und Walther Schneider schon die Plätze zwei und fünf zu eigen gemacht. Auf Platz drei war mit Mirko Rether ein weiterer Pilot zu finden, der innerhalb von einer Runde sechs Positionen gut gemacht hatte. Vorne hielt sich unterdessen noch immer Nico Reif an der Spitze des XC Guest-Feldes auf. Für Kai Uebe war derweil das Rennen bereits zu Ende.
An siebter Stelle rangierte zwischenzeitlich Philipp Dräger (Team Parthen Powersports) vor Jörg Guckuck, Jan Mosch und Daniel Schimpl. Weiterhin auf dem Weg nach vorne ließ Markus Röhrig seinen Gegner Nico Reif und gleichzeitig Walther Schneider seinen Widersacher Maik Grosser hinter sich. Diese Gelegenheit nutzte Philipp Dräger ebenfalls und hängte sich einfach bei Walter Schneider hinten dran, wodurch Mirko Rether, Maik Grosser und Michael Richter auf die Plätze fünf bis sieben zurückfielen. Manuel Böde hatte sich zwischenzeitlich an Daniel Schimpl und Jörn Guckuck vorbei geschoben und lag damit auf dem achten Platz. Nachdem es eine Runde später langsam in Richtung Box zum Tanken ging, verschoben sich die Positionen zunächst wieder an der einen oder anderen Stelle. Mit vollen Tanks lautete die Reihenfolge nach der siebten Runde Markus Röhrig vor Philipp Dräger, Mirco Rether und Nico Reif. Walther Schneider, der zuvor schon bis auf den zweiten Platz vorgerückt gewesen war, wurde nun wieder auf Rang fünf, vor Maik Grosser, Michael Richter und Manuel Böde geführt. Daniel Schimpl lag zu dieser Zeit vor Pascal Engel vom Enduro Koch Racing Team des MSC Marbach.
Schon kurze Zeit später musste Philipp Dräger seinen hart erkämpften zweiten Platz an Mirco Rether abtreten. Walther Schneider fiel im selben Zeitraum wieder hinter Nico Reif und den damit fünften Platz zurück. Dahinter blieb zunächst noch alles unverändert.
Ehe es schließlich in die Schlussphase des Rennens ging, zog Philipp Dräger noch einmal an Mirco Rether vorbei auf Platz zwei, musste diesen aber alsbald wieder an Walther Schneider abtreten, der sich zwei Runden vor Schluss hinter seinem führenden Teamkollegen Markus Röhrig eingereiht hatte. Philipp Dräger behauptete Platz drei vor Mirco Rether und Nico Reif, bevor es endgültig über die Ziellinie ging. Maik Grosser wurde am Ende Sechster vor Manuel Böde und Michael Richter, während sich Pascal Engel und Jan Mosch mit den Plätzen neun und zehn des Gästefeldes begnügen mussten.
Rudolf Schuler
Xcc-racing.com