Obwohl der Lauf der Wild Childs im Gegensatz zu den anderen Läufen nicht als Lauf zur Europameisterschaft ausgeschrieben wurde, standen in der W2 Klasse außergewöhnlich viele der jungen Piloten am Start.
Eine Wertung als Europameisterschaftslauf konnte deshalb nicht erfolgen, da die Serie der Wild Childs in den anderen Cross Country Teilnehmerländern nicht ausgeschrieben und durchgeführt wurde. Dementsprechend wurde der Lauf der Wild Childs als standardmäßiger Lauf mit üblicher Tageswertung ausgetragen.
Bei den kleineren 65ern der Klasse W1 waren in Rudolstadt dagegen nur 8 Piloten zum Showdown angetreten.
Wie für die anderen Läufe galt auch für die Wild Childs in Rudolstadt das neue Startprozedere mit dem reihenweisen Losfahren der nebeneinander stehenden Piloten.

Vom Start weg setzte sich in der ersten Reihe zunächst einmal Oliver Kaas an die Spitze des Feldes der zuerst startenden W2-Klasse. Unmittelbar dahinter kamen die Piloten Yanik Spachmüller, Tim Apolle, Marius Schramm und Paul Gehrlicher.
Luis Herrling vom Team Parthen musste eine Kurve weiter schon unfreiwillig Bekanntschaft mit dem Rudolstädter Boden machen, als er aus dem Sattel seiner Yamaha befördert wurde. Bis er sich wieder aufgerappelt hatte und im Sattel saß, waren seine Kontrahenten natürlich schon weit von dannen gezogen.

Aus der ersten Runde zurück kam als Erster Oliver Kaas auf seiner KTM vor Tim Apolle mit knappen 4-5 Sekunden Vorsprung. In nur 2:17 Minuten hatten die schnellsten Piloten die etwas verkürzte Rudolstädter Premiumstrecke umrundet. In der zweiten Runde hatte erneut Oliver Kaas die Nase vor dem W2-Meister Tim Apolle. Kurt Erbe sortierte sich derweil auf der Position drei des Feldes ein, während Marcel Krimbacher und Simon Schmidt um Platz vier und fünf fighteten. Nur eine Runde später schob sich Marcel Krimbacher am siegverwöhnten Tim Apolle vorbei und machte sich auf die Verfolgung von Oliver Kaas, der nach wie vor souverän das Feld anführte. Mit Problemen musste Yanik Spachmüller nun ungeplanter Weise seine Box ansteuern, konnte seine Fahrt zwar später fortsetzen, aber drei Runden büßte er bei dieser Aktion dennoch ein und fiel damit im Feld weit zurück.

Besonders zu erwähnen in diesem Zusammenhang war die Tatsache, dass außer Yanik Spachmüller auch die beiden Piloten Manuel Buchholz und Paul Gehrlicher schon den morgendlichen Lauf der XC Juniors absolviert hatten und somit schon zwei Stunden Cross Country in deren Knochen steckten. Dass sich die Nachwuchs-Crosser der WCS-Klasse dort ebenso achtbar schlugen, zeigte das spätere Endergebnis bei den XC Juniors deutlich..
Als am Ende der fünften Runde Oliver Kaas die Zählstelle passierte, hatte er 6-7 Sekunden Vorsprung auf den Zweiten Marcel Krimbacher. Kaas hatte sogar die Zeit mit einem Blick nach hinten Ausschau nach seinem schärfsten Konkurrenten Tim Apolle zu halten, ohne zu wissen, dass dieser zwischenzeitlich schon von Krimbacher abgefangen wurde und nur noch an dritter Stelle des Feldes rangierte. Zweifelsohne konnte in diesem Feld unter den ersten fünf Piloten wirklich jeder jedem das Wasser reichen und so trennten die ersten fünf Fahrer nicht einmal ganze 10 Sekunden voneinander.
Eine Minute nach Ablauf der ersten Rennhälfte passierte das Feld erneut die Zählstelle.

Ganz vorne hatte sich nun Marcel Krimbacher einsortiert, nachdem er zuvor Oliver Kaas von der Spitze des Feldes verdrängt hatte. Dieser bewegte seine KTM von nun an erstmals auf Rang zwei in diesem Rennen, während Simon Schmidt ebenfalls Boden gut gemacht hatte und am Blondschopf Tim Apolle vorbei ging und damit auf Position drei liegend, zum weiteren Angriff auf die Spitze blies. Platz vier und fünf blieb dementsprechend Tim Apolle und Kurt Erbe in dieser Phase des Rennens vorbehalten. Auf den nachfolgenden Plätzen fünf bis zehn sortierten sich zwischenzeitlich Paul Wettstein, Markus Steinberger, Marius Schramm, Niclas Pavel und Sebastian Heinz ein.
Erst in der vorletzten Runde schob sich Simon Schmidt auf seiner KTM an Oliver Kaas und am bis dahin Führenden Marcel Krimbacher vorbei und übernahm erstmals die Führung im Feld der W2-Piloten, die er dann auch bis ins Ziel nicht mehr abgab, obwohl seine Widersacher auf den nächsten vier Plätzen nicht einmal ganze sechs Sekunden hinter ihm lagen. Simon Schmidt holte sich also sozusagen in letzter Sekunde den Sieg in der Klasse der W2-Piloten in Rudolstadt.

Der Endstand nach 40 gefahrenen Runden lautete somit:
1. Simon Schmidt (KTM), 2. Oliver Kaas (KTM Team Musch, KTM), 3. Marcel Krimbacher (Suzuki), 4. Tim Apolle (Team HORNIK, Kawasaki), 5. Kurt Erbe (MSC Roitsch, Team Geitner, KTM), 6. Paul Wettstein (KTM), 7. Niclas Pawel (KTM-Team Böttcher Hettstadt, KTM), 8. Markus Steinberger (MC Saal, Suzuki), 9. Marius Schramm (MV Arnstadt, Kawasaki), 10. Sebastian Heinz (MV Arnstadt, KTM), 11. Chris Nitzschke (MSC Schefflenz/Körber Offroad Racing), 12. Scott Maar (Dippold Honda, Honda), 13. Paul Gehrlicher (Solaris gehrlicher im ADAC, KTM), 14. Maximilian Schneider (Yamaha) und auf Position 15 Michael Huber auf einer Honda.

Fast unter gingen die acht Piloten der Klasse W1 in der Armada der größeren 85er Piloten. Dennoch lieferten sich auch hier die jüngsten Piloten der Cross Country Serie mitreisende Duelle. In Rudolstadt hatte erneut Tom Oster den besten Start im Feld, gefolgt von Justin Gruner und Florian Doms. Tom Oster, der Favorit der kleinen Klasse in der WCS-Serie konnte dem energisch Druck machenden Justin Gruner in Rudolstadt jedoch nicht allzu lange Paroli bieten und musste diesen schlussendlich ziehen lassen. Florian Doms sortierte sich unterdessen auf Platz drei nach fünf gefahrenen Runden ein. Eric Wirth und Marc Breier komplimentierten unterdessen die Top-Five im Feld der W1-Akteure.

Bis kurz vor Ende des Rennens blieben dann alle Positionen bezogen, ehe sich in der vorletzten Runde Nico Dötsch noch einmal dazu entschied, seinen beiden Vordermännern Eric Wirth und Marc Breier auf die Pelle zu rücken. Fest entschlossen passierte Dötsch die beiden Kontrahenten in Windeseile und ging damit auf Position vier vor den Beiden durch den Rudolstädter Ortema-Bogen.

Nach 40 Minuten Fahrzeit wurde das Rennen mit folgenden Platzierungen abgewunken:
1. Justin Gruner (MV Arnstadt, KTM), 2. Tom Oster (Junior Team ADAC Mittelrhein / MSF Winningen, KTM), 3. Florian Doms (Bräuer-Motorradsport, KTM), 4. Nico Dötsch (Team Parthen, Kawasaki), 5. Eric Wirth (Kawasaki), 6. Marc Breier (1. AMC Zirndorf, Kawasaki), 7. Adrian Knoblich (MMC Schweinfurt / Team HMF Racing Würzburg, KTM), 8. Rebecca Wolf (MSC Walldorf/Werra / Team Parthen, KTM).