Nachdem beim Rennen in Marisfeld die Favoriten Riestenbieter und Freund aufgrund einer Parallelveranstaltung fehlten, hatten dort die bisher bestens in Erscheinung getretenen Piloten Andre Sitzler (MSC Schefflenz / Michael´s Quad Racing Team), Sandy Schulze (Quad X Berlin / MC-Veilsdorf) und Frank Geiling (GMC Güntersleben / STW-Polaris-Racing Team) beste Chancen auf einen ersten Sieg in der diesjährigen Saison der Klasse XC Quad Pro. Für Andre Sitzler wurde dieses Vorhaben dann folglich auch zur Realität, während sich Sandy Schulze nur mit einem dritten Rang in Marisfeld zufrieden geben musste.
In Mernes waren dagegen die Karten erwartungsgemäß neu gemischt, mussten Max Freund (Team Quad Briel) und Kevin Riestenbieter (Team RMX-Racing) doch nach Möglichkeit verlorenes Terrain von Marisfeld wieder wettmachen.

Beim Start setzte dieses Vorhaben Kevin Riestenbieter denn auch sogleich mit einem Paradestart in die Tat um. Andre Sitzler mitsamt Daniel Riestenbieter, dem Bruder von Kevin und ebenfalls für das RMX Racing Team fahrend, mit wenigen Metern Abstand dahinter.
Um die weiteren Plätze kämpften Sandy Schulze und Andreas Rosenlöcher (RMX-Racing Team) mit einigen Metern Vorsprung auf Norman Raneberg vom STW-Racing-Team.
Einen Start unter ferner liefen hatte dagegen Max Freund. Anfangs lediglich an elfter Stelle liegend, machte er schon auf der Startgeraden einige Plätze gut und ging schließlich als Achter durch die kleine Umleitung am Table am Ende des Beschleunigungsstückes. Last but not least ging Heiko Uhlich (MSC Schefflenz / Michael´s Quad Racing Team) nach eklatanten Startproblemen als Letzter der Pro-Protagonisten auf seine Runden am Merneser Speedhang.
Nach Abschluss der ersten Runde lag Kevin Riestenbieter mit guten acht Sekunden vor dem schon auf Position zwei vorgefahrenen Max Freund und Kevins Bruder, Daniel Riestenbieter. Sandy Schulze und Andre Sitzler passierten ebenfalls kurz danach mit 30 bzw. 35 Sekunden Rückstand zum ersten Mal die Zählstelle oberhalb der Startgeraden. Raneberg und Ralf Thalhofer (K&S Quad Racing) auch noch in unmittelbarer Schlagposition liegend, dahinter. Von nun an bauten die Führenden ihre Position zunehmend aus, ehe Riestenbieter mit Technikproblemen weitab der Box liegen blieb. Ein eiligst von Bruder Daniel herbei geschafftes Ersatzrad brachte Kevin zwar wieder kurzzeitig ins Rennen zurück, da aber das zweite Hinterrad ebenfalls kurz danach den Geist aufgab, blieb Riestenbieter nichts anderes übrig, als danach vollends die Segel zu streichen. Daniels Rennen war dadurch natürlich ebenfalls so gut wie gegessen. Max Freund machte aber von nun an vorne alles klar, während sich dahinter Andre Sitzler und Sandy Schulze ein sehenswertes Duell um Platz zwei lieferten. Das bessere Händchen hatte dieses Mal aber Sandy Schulze und ging nach Ablauf der insgesamt 90 Minuten Rennzeit und 14 gefahrenen Runden mit rund 54 Sekunden Vorsprung auf Andre Sitzler als Zweiter durchs Ziel. Weitere 30 Sekunden dahinter Andreas Rosenlöcher und Ralf Thalhofer, dem allerdings schon eine Runde auf die vor ihm rangierenden Piloten fehlte.

In der Klasse der XC Quad Sport galt am Start Ralf Walter (MSC Schefflenz / Michel´s Quad Racing Team / MSC Rosenberg) das Glück des Tüchtigen und somit zunächst die Führung des Feldes vor Marco Braasch vom Team Quad Briel. Diesen zweiten Platz konnte Marco Braasch lange Zeit auf dem Merneser Track erfolgreich halten, ehe er der einzigen Dame im Feld, Yvonne Röhrl seinen bis dato angestammten Platz überlassen musste und am Ende an dritter Stelle liegend, das letzte Mal die Zählstelle durchfuhr.
Auch Udo Bauerfeind (RMX-Racing Team) der bisherige Seriensieger dieser Klasse kam in Mernes mehr schlecht als recht vom Startplatz weg und reihte sich auf der Startgeraden erst an elfter Position liegend, ein. Nach Ende der ersten Runde lag aber Marco Braasch knapp vor Ralf Walter und den beiden im selben Team fahrenden Piloten Manuel Kern und Dominik Weckert vom Team schnell Müd im MC Mengerskirchen e. V. Im weiteren Verlauf kämpfte sich Udo Bauerfeind Platz um Platz nach vorne, ehe er schließlich in der fünften Runde die Führung vor Patrick Seibold (DP Brothers Racing) und Rene Mutic vom STW Racing Team übernahm.
Einen besonders achtbaren 2. Rang erkämpfte sich die einzige Dame im Feld, Yvonne Röhrl vom Team KTM Dechant und verfehlte mit diesem Platz diese Mal nicht das Podium unter den XC Quad-Sport-Piloten. Insgesamt gesehen also eine über alle Maßen beachtenswerte Leistung, die die Kirchensittenbacherin in dieser Saison auf Ihrem KTM Quad bisher an den Tag gelegt hat , da Sie im Rennen selbst eine ganze Zeit lang die zweite Position vehement und erfolgreich verteidigte.

Bei den ATVisten schien die Sache wie schon in den vorangegangenen Rennen von vorn herein festzustehen. Dirk Peter (Can-Am Werksteam –twood-team –Parthen) bestimmte von der ersten Sekunde bis zum Abwinken nach 90 Minuten das Geschehen an der Front des Feldes. Lediglich Tadeusz Wiesniewski vom Team Tadex war eine Zeitlang in der Lage, Peter wenigstens einigermaßen zu folgen. Im weiteren Verlauf des Rennens machte dann aber wieder Nico Wiesel vom gleichen Team wie Peter wieder auf sich aufmerksam und passierte den vor ihm liegenden Wiesniewski. Unfreiwillig, aber dennoch tatenlos musste der schnelle Mann aus dem Osten den nun vor ihm rangierenden Wiesel ziehen lassen. Runde 3 Minuten fehlten Tadeusz kurz vor Ende des Rennens auf Dirk Peter, der damit einen weiteren ungefährdeten Sieg in der diesjährigen GCC-Meisterschaft nach Hause fuhr und auch in Mernes wie allen anderen Rennen dieser Saison bisher ungeschlagen blieb. Michael Krambehr, der langjährige Teamkollege von Dirk Peter musste auch in Mernes noch nach wie vor aufgrund eines Bandscheibenvorfalles sämtliche Rennaktivitäten auf Anordnung der Ärzte ad Acta legen. Die Plätze vier und fünf gingen schließlich an die Adressen von Max Thielicke (Twood Team Parthen) und Harry Rusert vom M&R- Quad-Racing-Team.

In den Klassen der Wild Childs sahen die Zuschauer wieder einmal mehr äußerst hoch interessante Rennen.
Bei den W2 Piloten hatten in drei Rennen drei verschiedene Fahrer das Geschehen bestimmt und somit jede Menge Potential für den Meisterschaftstitel geschaffen. Während in Walldorf Stefan Badstuber das Rennen für sich entschied, gewann in Marisfeld Yanik Spachmüller und in Mernes machte Luca Pepe Menger die Sache für das KTM Jakobi Team klar.
Bei den kleineren W2 Piloten war einmal mehr die Schlagabtauschtruppe des MSF Winnigen im ADAC Junior Team die treibende Kraft im Feld. Nicht weniger als vier Piloten dieser Truppe waren am Schluss des Rennens unter den ersten fünf zu finden.
Dem unerfahrenen Zuschauer wäre es durchaus nicht aufgefallen, wenn man ihm hier ein Clubrennen verkauft hätte, so einheitlich gestaltete sich schlussendlich das begehrte Podium in der Klasse der kleinsten Racer der GCC.

Alle weiteren Informationen und Details zu diesem Rennen können im separat erschienenen Bericht über die WCS-Klassen nachgelesen werden.

Aber auch im vorletzten Lauf des Tages, an dem die XC Pre Seniors und die Klasse XC Sport B am Start waren, herrschte zumindest unter den Pre Seniors auch schon so eine Art feste Reihenfolge. Keine anderen Piloten wie Michael Arndt (KTM Deutschland), Mirko Bartosch (Stanke Racing / MSC Rudolstadt), Hans Georg Bernhart (KTM Team Musch) der amtierende deutsche und Europameister als auch Seriensieger dieser Klasse in Walldorf und Marisfeld im Schleptau von Georg Heiss (MC+E St. Leonhard)und Pierre Schendel vom Team schnell Müd im MC Mengerskirchen bestimmten zunächst einmal den Anfang dieses Rennens. Während Bernhart die erste Runde schon einmal in Führung liegend beendete und im weiteren Verlauf wieder einmal mehr par Exellance das Rennen dominierte, fiel Pierre Schendel bis zum Ende des Rennens auf Rang 14 zurück. Einen nahezu filmreifen Überschlag auf der Startgeraden lieferte der mit der dritten Reihe startende Andreas Iske vom MCV Rhein/Main ab. Dank eines anderen Fahrers, der vor dem gestürzten Iske sozusagen als Schutzwall stehen blieb, konnte dieser doch glücklicherweise kurze Zeit später unverletzt sein Rennen fortsetzen und wurde am Ende immerhin noch Siebzehnter. Dass dem ehrenwerten Helfer nachher selbst die Unverdientheit eines nicht mehr anspringenden Motorrades widerfuhr, war an dieser Stelle ganz besonderes persönliches Pech. Im weiteren Rennverlauf lieferten sich Michael Arndt und Georg Heiss ein buchstäblich heiß umkämpftes Duell um den zweiten Platz. Lediglich sieben Sekunden fehlten am Ende dem Mühldorfer Georg Heiss auf seinen Widersacher Michael Arndt aus dem im Thüringer Wald gelegenen Wutha-Farnroda.
Auch Ronald Gawrisch vom ZAP Racing Team Jakobi im MV Zella-Mehlis schaffte wie die ersten drei Piloten, 17mal den Merneser Kurs rund um den Speedhill zu umrunden, während Wolfgang Baierl (ATC Weiden / Team Zweirad Weitensteiner)auf dem fünften Rang schon einen Umlauf weniger auf seinem Konto verbuchen konnte.
Der Lokalmatador dieser Klasse, Steffen Werthmann, startend für den gastgebenden Verein konnte ebenfalls 16 Runden auf seinem Konto sammeln und erreichte damit am Ende einen beachtlichen siebten Rang in der Tageswertung der Klasse XC Pre Senior. Einen Platz besser schloss der beim Start ebenfalls weit vorne liegende Mirko Bartosch, beim Rennen in Mernes schlussendlich den Tag ab.
Ronny Eichhorn vom ZAP Racing Team Jacobi führte die Klasse Sport B nach der ersten Runde vor Christian Luhm, Lucas Reibeholz (MS-Racing), Jürgen Bachmmann (Team Hiemer Husqvarna / MSC Bad Wurzach) und Kai Markert (Yamaha Team Kolb / AMC Bad Windsheim / kabelbude.de) an. Nach wenigen Runden mischte Lucas Reibeholz den vor ihm fahrenden Lucas Luhm auf und übernahm fortan erst einmal die zweite Position im Feld. Vor Ihm spulte weiterhin Ronny Eichhorn seine Runden ab wie das vielgelobte „Schweizer Uhrwerk „ und dahinter lauerte nun Jürgen Bachmann nur auf eine ihm sich bietende Chance zum Angriff nach vorn.
In den weiteren Runden musste dann Ronny Eichhorn einen Platz nach dem anderen an seine Kollegen abtreten, kam zwischenzeitlich aber nochmal bis auf Platz zwei nach vorne, ehe er dann am Ende auf der siebten Position liegend, die Zielflagge sah. Bachmann, Reibeholz und Markert hatten sich derweil auf den Positionen eins bis drei festgesetzt und lieferten sich das eine oder andere sehenswerte Duell.
In Runde sechszehn übernahm dann endgültig Kai Markert die Führung vor Jürgen Bachmann und Marcel Brunner (Team Enduro Koch) im Feld der Klasse Sport B und gab diese bis ins Ziel nicht wieder ab. Christian Luhm sicherte sich schlussendlich Position drei vor Dominik Röhrig (Team Bieberbach) und Marcel Arnold, einem weiteren ZAP Racing Team Kollegen von Ronny Eichhorn, der wie schon erwähnt auf Rang sieben im Ziel einlief. Dahinter wiederum lagen Jan Gauer (Stega Racing, Worms), Steven Lange (Team Hornik) und Lucas Reibeholz.

Im letzten Lauf des Tages standen wie üblich die XC Pro, XC Expert und die Klasse Sport A an den Startlinien der Strecke. Vorne weg gingen zunächst die Pro´s auf die Strecke. Den Start konnte zunächst hauchdünn Paulo Goncalves (Husqvarna Monster Energy speedbrain) vor Mike Hartmann (Husaberg Racing Team) und Christian Weiß (TM- Racing- Germany) für sich verbuchen.

Der Niederländer Hans Vogels (Husaberg XCC Team)folgte zunächst auf dem 4. Rang liegend der Führungsriege. Noch in der ersten Runde übernahm Mike Hartmann dann die Spitze des Feldes, gefolgt von Goncalves, der unmittelbar dahinter lag. Im weiteren Verlauf übernahm dann erst einmal für kurze Zeit Vogels das Zepter an der Front, musste aber wenig später krankheitsbedingt seine Husaberg in der Box abstellen. Da Goncalves wie schon in den Rennen zuvor, nicht zum Tankstopp musste, konnte man davon ausgehen, dass Hartmann ab da die Führung an Goncalves würde abtreten müssen. Aber weit gefehlt, auch Goncalves musste mit Technikproblemen die Box aufsuchen und verlor ebenfalls wichtige Zeit. Bei Hartmann stellte sich dagegen wieder das alte Problem ein, dass seine Oberschenkel begannen wie Feuer zu brennen, was dafür sorgte, dass an weiteres Forcieren nicht mehr zu denken war. Von nun an spielte alles dem Tschechen Kulhavy (TM Racing Germany) zu, auch wenn der in der Box ebenfalls kleinere Probleme hatte. Am Ende aber sah Kulhavy vor Dennis Schröter (Team Zupin Husqvarna), Christian Weiß (TM- Racing- Germany), Mike Hartmann und Paulo Goncalves als erster die Zielflagge am Merneser Speedhang.

Bei den Experts hatte einmal mehr das Ausnahmetalent Kevin Zdon (Kawasaki Elf Team Pfeil) alle Trümpfe in der Hand. Vom Start weg bestimmte er das Geschehen unter den Experts. Während des ganzen Rennens konnte eigentlich nur Daniel Weiß den Speed von Kevin einigermaßen halten und blieb deshalb als einziger noch in der gleichen Runde wie Kevin Zdon mit insgesamt 19 absolvierten Runden. Eine ganz besondere Leistung in diesem Rennen musste man aber zum einen dem ganz jungen Jonas Böttcher vom gastgebenden Verein und Jörg Albrecht vom MSC Schefflenz zollen. Waren doch beide schon am Vortag in Ihren Klassen jeweils 120 Minuten auf der Merneser Strecke unterwegs gewesen und hatten noch dazu diese klar und dominierend gewonnen, so konnte Jonas Böttcher bei den Experts einen sensationellen dritten Rang und Jörg Albrecht, normalerweise bei den Super Seniors zu Hause, einen beachtlichen fünften Rang nach Hause fahren.
Und das obwohl Albrecht später zu Protokoll gab, nach einer Stunde schon fix und fertig gewesen zu sein. Lediglich Philipp Storz vom Team Parthen im MSC Walldorf konnte sich zwischen die beiden Doppelstarter Böttcher und Albrecht einreihen. Alle anderen Stammfahrer dieser Klasse wie zum Beispiel Arne Mösch (KTM – Team Parthen / MSC Rudolstadt) oder Manolito Welink (Team Welink Husaberg) mussten sich dagegen dahinter einsortieren.

Bei den Akteuren der Klasse XC Sport A beendete zunächst Paul Roßbach (MSC Bauschheim /KTM-Stega-Racing-Worms) als Erster Turn eins, fuhr dann aber nur noch weitere fünf Runden, ehe er nach der sechsten Runde nicht mehr in den Ergebnislisten erschien. Kurz zuvor hatte jedoch Joscha Wiefel (Touratech Racing) auf der BMW die Führung im Feld der Sport A-Klasse übernommen. Dahinter reihte sich Jan Schäfer (Team KTM Musch / MSC Ulfenbachtal) und Manuel Böde vom Cross Team Böde ein. In dieser Konstellation umrundeten die Drei den Merneser Kurs ebenfalls wie das berühmte „Schweizer Uhrwerk“.
Dass am Ende die Reihenfolge nicht anders lautete, verwunderte an dieser Stelle nicht weiter. Die Positionen vier und fünf gingen unterdessen an Thomas Ebertseder (Team Parthen) und Michael Kotschenreuther im Team TM-Racing Germany.

Created by Baboons Press: Rudolf Schuler