Mit Ablauf des Starttrailers preschte zunächst einmal Nadine Maier vom MSC Betra/MRS Racing als Erste auf die Walldorfer MX-Strecke. Unmittelbar dahinter folgte auf dem Fuße Davina Trost vom Team marXparts by MEFO Sport auf ihrer schicken, aber unkonventionellen grün-gelben KTM.
Tanja Fischer vom Team MXtreme Husqvarna, am Start an aussichtsreicher dritter Position liegend, musste jedoch leider schon an der ersten Ecke aus dem Sattel ihrer Husqvarna.

Mit eleganten Ausweichmanövern umschifften Margit Müller (Team Parthen/MV Zella-Mehlis) und Andrea Volk ihre am Boden liegende Kollegin.
Ganz als Letzte konnte jedoch Tanja Fischer zwar etwas verzögert aber sonst unbeschadet die Verfolgung ihrer Mitstreiterinnen aufnehmen.
Auch die haushohe Favoritin aus dem letzten Jahr, Sally Böde vom Cross Team Böde hatte in diesem ersten Rennen der Damen einen eher verhaltenen Start. Nur an Position acht liegend, bog sie in die erste Kurve der Strecke ein.
Dass dies eine Sally Böde nicht beeindrucken würde, konnte sich sicher der eine oder andere aufmerksame Beobachter denken. Dass Sie aber mit einem derart großen Vorsprung auf den Rest des Feldes aus der ersten Runde zurück kam, damit hätte wahrscheinlich keiner der Szenekenner gerechnet. Spektakuläre 82 Sekunden hatte Sally Böde nach dieser ersten Runde (11:13,9 Min.) auf die an zweiter Stelle liegende Margit Müller heraus gefahren, und das, obwohl sie dabei nicht weniger als sieben ihrer Kolleginnen zu passieren hatte. Dass dies auch noch die schnellste Runde ihres Laufes wurde, verdeutlicht einmal mehr die Klasse dieser adretten jungen Dame.
Weitere 1½ Minuten später passierten kurz hintereinander Andrea Volk (KTM) und Janina Seeber vom AMC Bad Windsheim auf ihrer Honda das erste Mal die Zählstelle.
An fünfter Stelle schließlich beendete Jenny Poslovsky auf der Suzuki RMZ 250 ihre erste Runde.
Im weiteren Verlauf spulte Sally Böde eine nach der anderen Runde mit Zeiten von 11 – 12 Minuten ab, wie das bekannte sprichwörtliche Schweizer Uhrwerk. Nach ungefähr der Hälfte des Rennens musste sich Andrea Volk von ihrer bis dahin angestammten Position drei verabschieden und rutschte auf den sechsten Rang zurück. Jenny Poslovsky unterdessen ließ sich nicht lange bitten und heimste sich kurzentschlossen den frei gewordenen 3. Platz, gefolgt von Tanja Fischer, ein. Auch Janina Seeber musste unfreiwillig etwas weiter hinten mit Platz fünf im Feld Vorlieb nehmen.

Margit Müller dagegen hielt sich bis dahin noch aus allem heraus und umrundete auf Position zwei liegend die ihr bestens bekannte Walldorfer Strecke. Kurz vor Schluss musste sie sich dann aber doch noch dem schnellen Dreier-D-Zug Jenny Poslovsky, Janina Seeber und Tanja Fischer beugen und sich im Ziel hinter diesen drei Damen in besagter Reihenfolge mit Platz fünf zufrieden geben.
Auf den Plätzen 6 – 10 liefen schlussendlich Andrea Volk, Carmen Jankus (Gas Gas Deutschland Enduro-Team), Lena Schneider (AMC Bad Windsheim Team Kolb), Davina Trost und Franziska Hering im Ziel ein.
Bei den XC-Beginners standen nicht weniger als 190 tatendurstige Anwärter an den Startreihen hinter den zuvor gestarteten Damen. Manuel Knoth vom Team Bieberbach hatte unter den XC Beginners den besten Start vor Marcel Schubkegel, einem der MSC Walldorfer Lokalmatadoren im Team Parthen und Sebastian May vom KTM / ZAP Racing Team Jacobi.
Auf den weiteren Plätzen Brian Seliger (MC-Haselgrund), Stefan Günl (MC Mühlhausen / Team Gutmair), Thomas Oberndörfer (CBC Aiterbach) und Luca Schwamm auf einer Suzuki.

Am Anfang etwas gehandicapt war Michael Bichler vom Motorsportclub Augsburg, da erst mit der dritten Gruppe ins Feld gehend. Dies sollte sich letztendlich aber nicht als Nachteil, wie weiter unten zu lesen, erweisen. Wie einige andere Piloten zuvor, hatte auch Klaus Beuther vom Yeti-Xtreme Racing Team das Pech, sich auf dem Weg zur ersten Kurve vorm versammelten Publikum in den Walldorfer Dreck zu legen, während sich die nächste Startgruppe schon im Anflug befand. Glücklicherweise konnten auch hier wie in den Fällen davor, alle anderen Konkurrenten rechtzeitig ausweichen. Außer einem etwas angekratzten Selbstvertrauen samt Plastik und einer kleinen Zeiteinbuße, war bei dieser Aktion dann aber auch nichts weiter zu beklagen.
Manuel Knoth war dann auch der Erste, der nach einer Runde in 12:10,9 Minuten die Zählstelle erneut passierte. Manuel Bichler hingegen hatte zwischenzeitlich das komplette Feld vor sich umgekrempelt und sich bis auf Position zwei mit einem Rückstand von 50 Sekunden an Manuel Bohl herangearbeitet. Aber auch für Manuel Bohl sollte nur noch knappe zwei Runden lang das Gefühl gelten, der Führende dieses Rennens zu sein. Dann nämlich zog Michael Bichler unumwunden am Bieberbach-Mann vorbei. Von diesem Zeitpunkt an, ließ Bichler nicht den geringsten Verdacht mehr daran aufkommen, wer am Ende dieses Rennens ganz oben auf dem Treppchen stehen würde. Manuel Bohl blieb dementsprechend nur die Alternative, einen sicheren zweiten Platz nach Hause zu fahren.

Auf dem dritten Platz beendete Björn Jost vom Burning Börn Racing Team das Rennen, nachdem er sich vom Startgetümmel gelöst, zunächst auf der Position sieben nach drei gefahrenen Runden wiederfand. Er forcierte dann seine Gangart zunehmends, um kurz vor Beendigung von Runde sechs auf die dritte und damit endgültige Zielposition vorzufahren. Der zeitweise vor ihm liegende Thomas Oberndörfer vom CBC Aiterbach reihte sich schlussendlich hinter Björn Jost auf der vierten Position ein, während Platz fünf an Dominik Diemb vom Team Parthen ging.
Unter etwas ungünstigen Voraussetzungen ging Patrick Diller ins Rennen der XC-Beginners. Nach wochenlangen Hausumbauten wollte der Rücken partout nicht mehr so mitspielen, wie Patrick sich dies vorstellte. Dennoch wollte Patrick sich selbst beweisen, dass man so ein GCC-Rennen unter Schmerzmittel einfach mal weg steckt bzw. unter die Räder nimmt. Nach rund sechzig Minuten und einem für solche Verhältnisse ganz ordentlichen 31. Platz musste Patrick dann aber doch den aufkommenden Schmerzen Tribut zollen und mit seiner Yamaha wieder das Fahrerlager ansteuern um für diesen Tag den Helm an den berüchtigten Nagel zu hängen. Für alle Aktiven übrigens seit kurzem auch eine äußerst adäquate Adresse für MX-Zubehör, bei der das Angebot vom Auspuff bis zum Schraubendreher reicht. Näheres unter Patrick Diller in der Fahrerliste der Cross-Country Webseite.
Die Plätze 6 – 10 hingegen gingen am Ende dann an Martin Stötzer (Yamaha), Ricardo Ruck (Team Bieberbach, KTM), Dominik Zottmann (AC Kronach, Suzuki), Daniel Anskohl (Team Schnell Müd, KTM) und Daniel Ostermann auf einer Yamaha.
Ergebnisse im Einzelnen unter www.xcc-racing.com
Geschrieben von: Rudolf Schuler